Stadtteilentwicklung

Die Stadtteilentwicklung zielt darauf ab die Lebensqualität in allen zehn Stadtteilen Völklingens zu verbessern. Hierbei steht die städtebauliche Fortentwicklung auf den Ebenen Wohnen, Arbeiten, Freizeit sowie Natur und Umwelt im Mittelpunkt.

Eine Handlungsgrundlage für die vielseitigen Aufgabenstellungen einer zukunftsweisenden Stadtentwicklung bildet das Gesamtstädtische Entwicklungskonzept sowie die für die jeweiligen Stadtteile existierenden Stadteilentwicklungkonzepte.


Luisenthal

2007 wurde Luisenthal erstmalig einer grundlegenden und umfassenden Analyse unterzogen, indem im gesamtstädtischen  Entwicklungskonzept der Stadt Völklingen verschiedene Problemstellungen im Stadtteil  aufgezeigt wurden. Aus städtebaulicher Sicht  wurde deutlich, dass insbesondere durch die Stilllegung der Tagesanlage und die Verkehrsproblematik der B 51 umfangreicher Handlungsbedarf besteht.

Dieser Handlungsbedarf wurde 2009 mit der Bearbeitung eines Stadtteilentwicklungskonzeptes aufgegriffen und konkretisiert.  Ziel dieses Stadtteilentwicklungskonzeptes ist die Erarbeitung eines städtebaulichen Leitbildes, das dem Stadtteil Luisenthal aus urbaner Sicht gerecht wird und gleichzeitig identitätsstiftende Ausstrahlung initiiert. Besonderes Augenmerk wurde dabei dem Umgang mit der Tagesanlage geschenkt. Aber auch andere Probleme, wie beispielsweise der zunehmende Gebäudeleerstand durch den demografischen Wandel und die massive Verkehrsbelastung durch die B 51, mussten verstärkt unter die Lupe genommen werden.

Am 24.02.2011 hat der Rat der Stadt Völklingen dem Stadtteilentwicklungskonzept Luisenthal und der Geltungsbereichsabgrenzung des Stadtumbaugebietes im Sinne des § 171 Baugesetzbuches zugestimmt. Eine Aufnahme des Stadtumbaugebietes Luisenthal in die Förderkulisse „Stadtumbau West“ hat der Zuschussgeber bis dato abgelehnt.

Zur Zeit ist die Stadt intensiv bemüht, mit der RAG die Revitalisierung der ehemaligen Tagesanlage Luisenthal planerisch zu bearbeiten, damit möglichst viele Flächenzuschnitte kurzfristig einer neuen Nutzung zugeführt werden können. Zudem ist die Stadt ebenfalls bemüht, das ehemalige Bahnhofsgebäude mit Umfeld ebenfalls einer neuen städtebaulichen Nutzung zuzuführen. 

Aktuelle Projekte im Stadtteil Luisenthal

  • Revitalisierung der ehemaligen Tagesanlage Luisenthal
  • Revitalisierung des ehemaligen Bahnhofes Luisenthal


    Luftbild Stadtumbaugebiet

Präsentation des Stadtteilentwicklungskonzepts


Der Völklinger Stadtteil Luisenthal ist für viele vor allem durch die Grube Luisenthal ein Begriff. Die markanten Fördertürme „Richard I und II“ sowie die im Saartal weit sichtbare Halde dominieren das Erscheinungsbild des Stadtteils. Sie erinnern an die Grubenschließung, verlorene Arbeitsplätze und das tragische Unglück von 1962.
Ehemalige Grubenstandorte werden oft mit dem Bild „alternder Stadtteile“ in Verbindung gebracht. Selbst lange nach der Bergwerkschließung im Jahr 2005 bestimmt dieses Image auch Luisenthal. Sanierungsbedürftige Bergbausiedlungen und traditionelle Bergmannshäuser runden das Bild ab. Gleichzeitig sind Gewerbebetriebe über die Jahre im Stadtteil gewachsen, die teilweise einer behutsamen Neuordnung bedürfen. Trotz alledem schätzen die Bewohner von Luisenthal ihr „Dorf“ und fühlen sich dort wohl. Insbesondere durch die verkehrsgünstige Lage nahe der Landeshauptstadt Saarbrücken und den angrenzenden Flächen des Saarkohlenwalds ist Luisenthal ein attraktiver Wohn- und Gewerbestandort. Dabei sind gerade positiv ortsbildprägende Bergmannshäuser sowie die Fördertürme ein Alleinstellungsmerkmal im Stadtbild.
Durch die Vergangenheit als Grubenstandort sieht sich der Stadtteil jedoch mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel, verursacht durch den Niedergang der Montanindustrie im Saarland, sowie mit den Herausforderungen des demografischen Wandels konfrontiert. Hinzu kommen Leerstände, insbesondere im Bereich der „Alten Stadtteilmitte“ rund um den Bahnhof, sowie baulich-gestalterische Mängel. Großer Handlungsbedarf besteht zudem bei der nachhaltigen Entwicklung des ehemaligen Grubengeländes. Auf der stillgelegten Industrieanlage soll wieder Leben entstehen. Hierfür wurde ein Masterplan erarbeitet, der nur mit entsprechender Förderung umgesetzt werden kann.
Die Stadtteilmitte von Luisenthal ist somit insgesamt „in die Jahre gekommen“. Dabei ist gerade diese der Lebensmittelpunkt eines Ortes - die Ortsdurchfahrt ist die Visitenkarte und der erste Eindruck für Gäste und Bürger.
Aus diesem Grund möchte sich die Mittelstadt Völklingen mit Unterstützung der Bund-Länder Städtebauförderung auf den Weg machen, den Stadtteil Luisenthal fit für die Zukunft zu machen. Dieser soll zu einem lebendigen Ort werden, der auch unter heutigen Bedingungen durch die Vernetzung von „Oberstadt“ und „Unterstadt“ und der Verbindung von „alter und neuer Mitte“ insbesondere für Wohnen, Arbeiten, Kultur und Freizeit gleichermaßen attraktiv ist. Die Basis hierfür bildet, neben dem o. g. Masterplan von 2022 und den Vorbereitenden Untersuchungen von 2016, das im Jahr 2010 entwickelte „Stadtteilentwicklungs-konzept Völklingen-Luisenthal“. Für Luisenthal soll nun ein Rahmenplan, ein so genanntes integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK), entwickelt werden.
Das ISEK zeigt eine Vielzahl von aufeinander abgestimmten Maßnahmen für die nächsten 10 bis 15 Jahre auf, die den Stadtteil Luisenthal stärken und attraktivieren sollen. Das Konzept stellt gewissermaßen den „roten Faden“ der Stadtteilentwicklung dar und ist für den Stadtteil ein langfristiger Orientierungsrahmen. Mit dem Masterplan für die Halde und die ehem. Tagesanlage existiert erstmals ein von allen getragenes umsetzbares Konzept, sodass es nun positive Vorzeichen einer ganzheitlichen Stadtentwicklung gibt. Erst nach Abschluss des ISEKs werden konkrete Einzelmaßnahmen vorbereitet und realisiert (Gutachten, Detail-planungen, etc.). Dabei wird sowohl in den öffentlichen Raum investiert, als auch die Sanierung der privaten Bausubstanz gefördert.

Hier gehts zum kompletten Download des ISEK Luisenthal

Fenne

Bereits im Jahre 2005 wurde die Stadt Völklingen in das Bund-Länder-Städtebauförderprogramm "Stadtumbau West" aufgenommen, in dessen Rahmen zunächst ein gesamtstädtisches Entwicklungskonzept erarbeitet wurde. Ziel dieses Stadtentwicklungskonzeptes war es, im Kontext des wirtschaftlichen Strukturwandels und sinkender Einwohnerzahlen einen langfristig tragfähigen Handlungsrahmen für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung festzulegen. Dies beinhaltete vor allem eine städtebaulich geordnete, sozial verträgliche, wirtschaftlich tragfähige und ökologisch nachhaltige Entwicklung. Für die einzelnen Stadtteile wurde dabei jeweils ein spezieller Handlungsbedarf ermittelt.

Nachdem aufbauend auf diesem gesamtstädtischen Stadtentwicklungskonzept von 2007 noch im gleichen Jahr weiterführende Konzepte für die Stadtteile Innenstadt und Fürstenhausen erarbeitet wurden und Anfang dieses Jahres ein Stadtteilentwicklungskonzept für Luisenthal beschlossen wurde, soll nun auch der Stadtteil Fenne auf Grundlage einer sol-chen Untersuchung zukünftig noch intensiver unterstützt und vorangebracht werden.

Wichtiger Bestandteil der Erarbeitung der Völklinger Stadtteilentwicklungskonzepte ist die Beteiligung der Bürgerschaft. Dazu wurde bereits am 17. Mai 2011 im Stadtteil Fenne zu einer "Bürgerwerkstatt" eingeladen. Aus der Sicht der Einwohner Fennes sollten Stärken und Schwächen des Stadtteils identifiziert und Projekte für die Zukunft entwickelt werden. In der Diskussion wurde deutlich, dass insbesondere die hohe Verkehrsbelastung sowie der überdurchschnittliche große Gewerbeanteil maßgeblich zur hohen Abwanderung in Fenne beitragen. Die Stärken des Stadtteils liegen eindeutig in der großen Identifikation der Bürger mit ihrem Heimatort sowie der guten Nachbarschaft.

In weiteren Verlauf der Veranstaltung entwickelten Bürger und Planer gemeinsam Ideen für die Zukunft. Die Aufwertung der Wohnqualität "Auf der Fenn", die Regulierung der Verkehrsströme sowie die Schaffung von Kommunikationsmöglichkeiten liegen den Bewohnern besonders am Herzen. Eine Initialzündung zur positiven städtebaulichen Entwicklung und ein Aufpolieren des Stadtteilimages könnte sich durch die auf der Versammlung erläuterte Sanierung und Neuvermietung der beiden achtstöckigen Hochhäuser in der Leostraße ergeben.

Um den Bürgern eine weitere Möglichkeit der Beteiligung anzubieten, wird an dieser Stelle der Ideen- und Maßnahmenplan sowie die erläuternde Präsentation dazu zum Aufrufen zur Verfügung gestellt. Über die unten angegebene e-mail-Adresse können bis zum 15. Juli 2011 weitere Anmerkungen, Ideen oder auch Bedenken geäußert werden.

Weitere Informationen folgen.