Wehrden
Nach Ludweiler ist der Stadtteil Wehrden mit rund 5000 Einwohnern der zweitgrößte Völklingens. Wehrden ist eine der ältesten Siedlungen der Region. Im Jahre 1234 wurde der Ort in einer Schenkungsurkunde zum ersten Mal erwähnt. Die Herkunft des Namens ist nicht ganz geklärt. Vermutlich geht er zurück auf das mittelhochdeutsche Wort „wert“, das eine Flussinsel bezeichnete.
Die Saar konnte an dieser Stelle leicht überquert werden, so dass der Ort eine zentrale Bedeutung erhielt, zumal sich hier mehrere Verkehrswege kreuzten. Zusätzlich stand im Bereich der heutigen Saarstraße eine Fähre zur Verfügung, die erst im Jahre 1869 ihren Betrieb einstellte, nachdem die preußische Regierung den Bau einer Brücke genehmigt hatte.
Mit dem Aufschwung der Hütte und des Bergbaus im 20. Jahrhundert breitete sich das ehemalige Haufendorf vom Ortskern zu beiden Seiten der Schaffhauser Straße hinauf aus. Die Eigenständigkeit der Wehrdener Bevölkerung zeigte sich unter anderem in der Heftigkeit, mit der sie sich – mehr als alle anderen Gemeinden - im Jahre 1937 gegen die Eingemeindung wehrte. Während der Ort durch die Nähe zur Völklinger Hütte stark unter Schmutz und Lärm zu leiden hatte, wird Wehrden nach dem Erlöschen der Hochöfen im Jahre 1986 oft als „Aschenputtel“ der Stadtteile bezeichnet. Durch ein Förderprogramm und das Engagement der Bevölkerung wurde der Ortskern am Saarufer stark aufgewertet. Dazu gehören auch der beliebte Saarradweg und die Schiffsanlegestelle, von der man direkt auf das am anderen Saarufer gelegene Weltkulturerbe Völklinger Hütte blicken kann.
Zum Saarfest kommen mehrere zehntausend Besucher nach Wehrden. Hauptattraktion dieses Saarfestes, das sich inzwischen zum größten Völklinger Fest entwickelt hat, sind die Drachenbootrennen.